In der Landesliga Süd traten die Volleyballer des SV Gebrazhofen am vergangenen Wochenende bei der TSG Eislingen an. Dabei mussten sich die Allgäuer erstmals in dieser Saison geschlagen geben. Dennoch konnte durch die knappe 2:3 Niederlage (25:19 22:25 15:25 25:22 13:15) ein weiterer Punkt auf der Habenseite verbucht werden
Als überraschender Tabellenführer reiste der Sportverein aus Gebrazhofen zum Auswärtsspiel nach Eislingen an der Fils. Das dort zwei hochmotivierte Mannschaften aufeinander trafen, zeigte sich schon beim Warmspielen. Sehenswerte Schmetterbälle beeindruckten die Zuschauer schon vor Spielbeginn.
Spielertrainer Kolaschnik konnte dabei erneut aus dem vollen Schöpfen und schickte eine schlagfertige Truppe ins Rennen. Zu Beginn des ersten Satzes schienen die Gebrazhofer aber noch zu schlafen. Recht schnell ging die TSG mit 4:1 in Führung. Diesem Rückstand musste der SVG bis zur Mitte des Satzes hinterherlaufen, ehe die Allgäuer durch gute Aufschläge auf den Libero der Einheimischen ausgleichen konnten. Durch kluge Taktische Wechsel (Diagonalangreifer Zimmermann ersetzte Zuspieler Theiß am Netz und der zweite Zuspieler des SVG, Fabian Notz kam für Andreas Schmid ins Hinterfeld) in der Endphase des ersten Satzes gewannen die SVGler einen zusätzlichen Angreifer und eine größere Höhe im Blockspiel. Diesen Vorteil nutzen die Gäste und kamen so zum Satzerfolg (25:19). Der zweite Durchgang zeigte ein sehr ähnliches Spielgeschehen. Auf beiden Seiten fanden die Angreifer ihr Ziel und punkteten beinahe nach Belieben. Erst am Satzende blieben die Angriffe des SVG des Öfteren im Block der Eislinger hängen, weshalb es zum Satzausgleich kam (22:25). Scheinbar geschockt brach das Spiel der Gebrazhofener nun nahezu zusammen. Der Annahmeriegel um Libero Oliver Riess fand zu dieser Zeit zu selten ein Mittel, die hart geschlagenen Bälle der TSG zum Zuspieler zu bringen und geschah dies doch einmal erfolgreich, versagten im Angriff die Nerven. Die SVGler lagen nun nach einem 15:25 mit 1:2 nach Sätzen zurück. Hängende Köpfe auf Seiten der Gäste ließen schon eine Klatsche vermuten. So begann auch der vierte Satz. Erst beim Stand von 8:12 sollte sich das Spiel nochmals wenden. Armin Bemetz ersetzte Manuel Menig auf Außen und brachte seine Leute mit vier Aufschlägen wieder ins Rennen um Punkte. Es ging ein Ruck durch die Reihen der Gebrazhofener. Von da an war es wieder ein offener Schlagabtausch. Gewillt das Ruder herum zu reißen gelang den Gästen nun wieder deutlich mehr. Die Hausherren waren wohl über das Aufbäumen der Gäste erstaunt und zeigten nun ihrerseits Schwächen. Wieder am Ende des Satzes setzte sich Gebrazhofen etwas ab und konnte mit 25:22 ausgleichen.
Im spielentscheidenden Tie-Brake spielten sich verrückte Szenen in der Öschhalle ab. Gebrazhofen lag bereits mit 7:14 zurück als endlich wieder der Ball im Feld der Eislinger landete. Doch der SVG gab dieses Spiel nicht einfach so verloren. Ilias Theiß sollte im Aufschlag ein hohes Risiko gehen um den Gegner abschließend zu ärgern, was mehr als gelang. Durch zwei Asse und mehrere starke Blocks des SVG stand es 13:14. Das Blatt schien sich nochmals zu wenden, jedoch war die Motivation den Ball der Eislinger erneut zu blocken wohl zu groß. Durch einen Netzfehler des SVG-Blocks kam die TSG zum rettenden 15. Punkt und abschließend zu einem 3:2 Sieg über den SVG. Die Mannschaften zollten sich nach der Partie gegenseitigen Respekt für ein hochklassiges Spiel.
In der Tabelle rutschte der SVG durch die Niederlage auf den zweiten Rang ab, steht aber mit 9 Punkten aus vier Spielen weiterhin ausgezeichnet da. Coach Ingo Kolaschnik: „Die Niederlage tut der Mannschaft und mir durchaus weh. Nicht zuletzt auch wegen den Umständen, wie sie zustande kam. Dennoch bin ich absolut Stolz auf die Moral der Truppe. Im 4. Satz waren wir quasi tot und haben uns toll zurückgekämpft.“ Andreas Schmid ergänzte: “ Im Vorfeld hätten wir alle den einen Auswärtspunkt unterschrieben. Leider gönnen wir uns als Team wiederum eine katastrophale Phase in der nichts geht. Wir müssen alles daran setzen, solche Dinge abzustellen und nach Fehlern schneller wieder in unser Spiel zu finden.“
Zur nächsten Begegnung in der Landesliga Süd tritt der SVG am 15. November in Rottenburg an. Gegen den Bundesliganachwuchs aus der Bistumsstadt hofft man im Gebrazhofener Lager auf einen Sieg, was gleichzeitig ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt wäre.